Bag Affair gemacht von Geschäftsfrauen für Geschäftsfrauen
Frauen im Berufsleben sind so stark wie eh und je, doch eines fehlt ihnen: eine praktische Handtasche, die zudem noch gut aussieht. Da wir eine solche Tasche nicht finden konnten, haben wir sie selbst entworfen. Sie muss unsere Arbeits- und Alltagsgegenstände sowie unsere Träume und Karriereambitionen transportieren.
Businesstaschen für Frauen sind vom Design her immer noch sehr maskulin und oft nicht an die wahren Bedürfnisse angepasst. Und haben Sie schon einmal eine Handtasche mit beispielsweise einem Stifthalter gefunden?
Wir auch nicht und deshalb wurde Bag Affair gegründet.
Bag Affair wurde 2016 aus einer Idee zweier Freunde geboren. Wir waren damals beide im Management tätig, waren viel unterwegs und trafen viele Kunden. Allerdings stellten wir fest, dass wir beide das gleiche Problem hatten: Wir konnten nicht die richtige Handtasche für unsere Arbeit finden.
Wann und wo immer wir nach einer Business-Tasche suchten, fanden wir ausschließlich Designs für Männer, Taschen, die nicht für den Transport unserer Habseligkeiten geeignet waren, oder eckige maskuline Modelle mit dem „femininen Touch“, was für die meisten Marken offenbar bedeutet, dass sie die gleichen Designs in Rot oder Lila anbieten.
Nach endlosen Suchen kam uns die Idee, unser eigenes Unternehmen zu gründen.
„Da es eine Nachfrage auf dem Markt, aber kein Angebot gibt, machen wir es selbst.“
Bag Affair als Marke unter dem Unternehmen RTFACT Brands wurde 2017 geboren. Unser Ziel: Businesstaschen für Frauen.
Dabei wollten wir keine Kompromisse eingehen, wie, wo und unter welchen Bedingungen die Taschen hergestellt werden. Die Modebranche ist ein stark umweltschädlicher Sektor. Dennoch wollten wir eine großartige Marke schaffen, wir wollten es „richtig“ machen. Unter Bedingungen unter welchen wir selber arbeietn würden. Da wir alle Werkstätten besuchen wollten, entschieden wir uns schnell, nur in Europa zu arbeiten.
Wir begannen zu reisen und nach Orten zu suchen, an denen faire und gute Arbeitsbedingungen herrschen. Aber gleichzeitig haben wir nach dem passenden Material gesucht. Wir haben über Leder nachgedacht. Leder ist das Material Nummer eins für Handtaschen, es ist langlebig, natürlich und bekannt. Aber Leder hat zwei Probleme. Zunächst einmal der tierische Ursprung des Leders, was wir nicht wollten. Doch es gibt ein noch größeres Problem: Die immense Umweltverschmutzung und die Belastung der Arbeitskräfte durch giftige Emissionen beim Gerben des Leders. Ja, diese könnten vermieden werden, aber nur, wenn man alle Schritte der Lederherstellung vom Tier bis zur Haut nachverfolgen kann. Heute ist das einfach unmöglich, also war Leder raus. Wir waren sehr zufrieden als wir in Portugal nicht nur Kork mit Baumwolle als Alternative gefunden haben, sondern auch einen familiengeführten Arbeitsplatz, an dem mit völliger Transparenz und großartigen Bedingungen gearbeitet wird.
Bossy – Classy – Sassy
Während die Marke im Jahr 2017 geboren wurde, begannen wir im Dezember 2017 mit dem Verkauf der ersten Taschen. Drei Modelle, Bossy, Classy und Sassy, alle drei nach „Qualitäten“ von Geschäftsfrauen benannt.
Im Jahr 2018 begannen wir mit der Geschäftsentwicklung und fanden erste Einzelhändler in Frankreich und Europa. Wir haben auch damit begonnen, an ersten Messen wie an der Who’s next in Paris und der Neonyt in Berlin teilzunehmen. Ende 2018 brachten wir erste Accessoires wie Clutches oder Tablet-Hüllen aus Kork und Kork und Fenchel auf den Markt.
2019 war ein Jahr, das das Abenteuer fortsetzte und immer mehr Einzelhändler in Europa, aber auch in den USA anzog. Wir haben an weiteren Messen wie Who’s next, Neonyt und ILM teilgenommen. Mit Ugo als dritter Person wuchs unser Team im September 2019. Wir brachten unter dem Namen Savvy neue Modelle auf den Markt, wir arbeiteten an neuen Designs und weiteren Ideen.
Und dann kam 2020 ….
Und wie wir alle wissen, brachte das Jahr 2020 viele Veränderungen mit sich. Für Bag Affair war dies sicherlich ein außergewöhnliches Jahr – nur nicht im positiven Sinne.
Im Januar fing alles gut an, wir stellten bei Neonyt Berlin und Who’s next Paris aus, im Februar besuchten wir viele Kunden und Interessenten in Frankreich, wir planten im Voraus, hatten Veranstaltungen für das ganze Jahr vorbereitet … und im März änderte sich alles.
Natürlich war die Situation für alle neu und kompliziert. Wir hatten keine Sicht mehr auf die Zukunft. Alle sorgfältig und mit viel Engagement und Investitionen gemachten Pläne waren sinnlos. Wir mussten handeln. Wir beschlossen, uns im Juni von Ugo zu trennen, den wir erst im September 2019 eingestellt hatten – traurig, aber ohne Wahl.
Aber 2020 brachte noch weitere Veränderungen: Statt zwei Mitgründerinnen war ich im September 2020 allein. Obwohl das Unternehmen immer noch RTfact heißt, gibt es das T nicht mehr. Aus persönlichen und absolut nachvollziehbaren Gründen verließ sie das Unternehmen.
Darüber hinaus war 2020 ein sehr schwieriges Jahr in Bezug auf den Umsatz. Der Großteil des Umsatzes wird bei Bag Affair im B2B-Bereich generiert. Wir glauben, dass Verkäufe in Geschäften, in denen Kunden die Taschen sehen und anfassen können, wichtig sind. Und wir glauben an lokale Geschäfte, um unsere Innenstädte am Leben zu erhalten. Allerdings sind diese Einzelhändler seit 2020 stark betroffen und konkurrieren noch stärker mit großen Online-Shops. Wir haben und tun unser Bestes, um sie so gut wie möglich zu unterstützen, aber auch unser Umsatz wurde stark beeinträchtigt.
Im Jahr 2021 wieder aufstehen
Ich werde nicht lügen (ja, seit 2021 war es dann plötzlich nur noch “ich”), aber 2020 war kompliziert. Doch 2020 war nicht alles einfach. Aber ich glaube fest daran, dass es keine andere Wahl gibt, als weiter zu gehen, Dinge neu zu erfinden, Dinge anders zu machen und Innovationen zu schaffen. Und das habe ich getan!
Im Jahr 2021 kam Pollyanna zum Team für die kommenden 1,5 Jahre duales Studium. Wir haben eine völlig neue Kollektion aus einem neu entwickelten Material aus Kork und Leinen namens CORKonLINEN auf den Markt gebracht. Dieses Material ist einzigartig und patentiert. Und es ermöglicht uns, eine neue Kollektion auf den Markt zu bringen, die vollständig in Frankreich hergestellt wird.
Diese neue Werkstatt ermöglichte es uns, das Angebot zu diversifizieren und gleichzeitig unsere Partner in Portugal zu halten.
Die Made in France-Kollektion wurde im Juni 2021 mit einer Crowdfunding-Kampagne auf Ulule gestartet. Und nach diesem Erfolg brachten wir Ende des Jahres sogar ein zweites Produkt auf Ulule auf den Markt, einen feministischen Kalendar zusammen mit Marine Bruneau von Egaluce.
2022 – Bag Affair geht nach Paris
Im Januar 2022 integrierte Bag Affair La Caserne, den Fashion-Hub für nachhaltige Mode in Europa mit Sitz in Paris. Genauer gesagt in einer alten Feuerwehrkaserne – auf Französisch „Caserne“ genannt, ein komplett renovierter, wunderschöner Ort und der perfekte Ort, um Kontakte zu knüpfen und andere ethische und nachhaltige, innovative neue Marken im Modesektor kennenzulernen. Dieses Netzwerk ermöglichte es uns auch, zweimal an Events beim Printemps Haussmann teilzunehmen. Es ist nicht nur großartig, Kunden direkt zu treffen, sondern es ist auch eine tolle Präsenz für die Marke.
Pollyanna verließ das Team nach einem tollen Job im Sommer 2022 und Emma kam für ein Jahr zum Team.
2023 – neues Jahr, neue Herausforderungen, Projekte und mehr
2023 ist noch nicht abgeschlossen, aber zu Beginn des Jahres hatten wir bereits ein tolles Projekt: Gemeinsam mit 8 anderen Taschenmarken von La Caserne eröffneten wir für einen Monat einen Pop-up-Store namens MaroMaro in Paris. Eine tolle Erfahrung, um die Filialabwicklung zu testen, Kunden zu treffen und direktes Feedback zu erhalten. Und da wir uns um alles direkt gekümmert haben, haben wir auch alle wirklich gut zusammengearbeitet, und es werden sicherlich noch weitere Projekte folgen.