eine Mission, um ein Bewusstsein für Transparenz in der Mode und das Ziel von Bag Affair zu schaffen

Wie Sie wissen, findet die Fashion Revolution Week alljährlich am 24. April statt, um an das tragische Ereignis von mehr als 1100 Menschen zu erinnern, die ihr Leben bei dem Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes in Bangladesch im Jahr 2013 verloren haben und bei dem über 2500 Menschen verletzt wurden.

Aber auch heute wissen immer noch viele Verbraucher nicht, woher ihre Kleidung kommt, wie sie hergestellt wird und unter welchen Bedingungen, weshalb die Fashion Revolution Woche jedes Jahr ein wichtiges Datum ist. Für uns war es dieses Jahr eine ziemlich arbeitsreiche Zeit mit vielen Reisen, aber großartigen Treffen und Austauschen.

Als wir Bag Affair gegründet haben, wussten wir, dass wir eine transparente Route wollten. Es ist definitiv schwieriger, diesen Weg zu gehen, aber das war unsere Entscheidung und offensichtlich die richtige. Bag Affair steht für faire Arbeitsbedingungen und Gehälter. Um Transparenz zu gewährleisten und auch als kleine Marke kontrollieren zu können, wie unsere Taschen in jedem kleinen Schritt hergestellt werde arbeiten wir nur mit europäischen Lieferanten zusammen und produzieren in Europa. Wir verfolgen eine Strategie der Transparenz, die zeigt, wie und wo unsere Taschen hergestellt werden.

In diesem wichtigen Monat starteten wir am 17. April mit einem „open studio“ bei Veja in Paris. Taiseer reiste dorthin, um an einem von Veja veranstalteten Workshop mit dem Titel „Ist Transparenz nur ein Wahnsinn?“ teilzunehmen. Es war eine bereichernde Erfahrung dank der Anwesenheit der Soziologin und Umweltingenieurin sowie Schriftstellerin Majdouline Sbai. Ihr Buch mit dem Titel „Une mode ethique est-elle possible” (ist ethische Mode möglich) ist zu einem festen Bestandteil der wachsenden alternativen Modebewegung geworden. Taiseer und Majdouline diskutierten die edlen und langlebigen Eigenschaften von Kork, die für alle Bag Affair-Kollektionen verwendet werden. Diese Konferenz zeigte das Interesse des Publikums an den Methoden von Veja für soziale Audits und die Zusammenarbeit mit Angestellten in Brasilien. Veja zeigt nicht nur, wie ihre Schuhe hergestellt werden, sondern strebt eine vollständige Transparenz in der Produktionskette bis hin zu Gehältern an. Sie arbeiten ständig an neuen Projekten. Seien Sie also gespannt, welche Überraschungen von hinter den Kulissen auf uns zukommen.

Am Abend organisierten die Labels SloWeAre, Une Autre Mode Est Possible (UAMEP) und der Fair-Fashion-Onlineshop Dreamact einen runden Tisch, an dem es um ethisches Handeln ging [„Rencontre Créer Informer Agir # 1 – La Mode éco-Responsible ”]. Arielle Levy und Eloïse Moigno präsentierten sich und drei weitere Marken wie unsere Freunde aus Brest Umoja Shoes, das junge Modelabel Atelier Unes und Inaden bags welche in Afrika herstellen. Jede Marke präsentierte ihre Geschichte und Herausforderungen und beendete den Abend mit einer offenen Fragerunde, in der sich alle unter dem gemeinsamen Ziel von Ethik, Mode, Unternehmertum, Handeln und Zukunft unterhalten können. Eine wahre Freude.

In der folgenden Woche des 24. April war Ronja an der Reihe, in Paris an der Abendveranstaltung der Fashion Revolution Frankreich teilzunehmen – ein dynamischer Austausch über den Weg zu mehr Transparenz in der Mode und alternativen Produktionsweisen. Das Treffen wurde mit Guillaume, einem der Gründer des Slip Français, organisiert, der nicht nur Slips, sondern jetzt auch in Frankreich hergestellte Kleidung herstellt, um die lokale Produktion zu fördern. Ebenso dabei war Thomas, Gründer der Jeansmarke 1083, bei der die Prämisse von 1083 die maximale Entfernung in Kilometern seiner Produkte ist, die alle in Frankreich konzipiert wurden. Upcycling war ein großes Thema des Abends, da es bei der Moderevolution nicht nur um bessere Produktion geht, sondern auch um alternative Produktionsweisen und weniger Abfall. Sakina M’s, Gründerin von Front de Mode nutzt Upcycling, um aus der Gesellschaft ausgeschlossene Personen einzubeziehen und sie wieder in das Arbeitsleben und die Gesellschaft zu integrieren. Ein großartiges Treffen, das zeigt, dass die Community für faire Mode stetig wächst.

Ronja und Taiseer nahmen beide am 26. April am IUT Quimperan einem Universitätsgespräch mit dem Titel „Faire Mode für eine Welt jenseits der nächsten Saison“ teil. Von insgesamt 150 Studenten hatte nur eine Handvoll von Rana Plaza gehört oder davon gewusst. Eine ganz neue Generation gut gemeinter, aber ahnungsloser Verbraucher braucht Aufklärung. Vielleicht liegt es auch an der nationalen oder höheren Bildung, sich nicht auf Nachrichten außerhalb Frankreichs zu konzentrieren. Wir waren froh, Ihnen beim Lernen zur Seite zu stehen, haben sie aber vor allem dazu inspiriert, weitere Fragen zu stellen.

Wir haben die Woche der Fashion Revolution in Lyon am Sonntag, den 28. April, beendet, als Taiseer an einer Modeveranstaltung teilnahm, die von Greener Good organisiert wurde, einem Verband, der sich für eine nachhaltigere Lebensweise von Lebensmitteln bis zu Mode einsetzt. Der Tag beinhaltete eine Konferenz von Bag Affair zusammen mit Azaadi, einer Modemarke, die mit perfekter Transparenz in Indien produziert, KLS Lunettes, einem Hersteller lokal produzierter Brillen sowie Marion, der Gründerin des Ethik-Blogs Ethizedo. Die Fragen des Publikums bezogen sich auf die Gründe für die Entstehung der einzelnen Marken und auf die Frage, warum die Bio-Lebensmittel- und Kosmetikbranchen sich besser als die ethische Mode zu entwickeln scheinen, und auf die zahlreichen Diskussionen, die von den einzelnen Mitgliedern des Panels geführt wurden. Die Veranstaltung in Lyon zeigte eine wunderschöne Modenschau mit einem Mix aller teilnehmenden Ethikmarken in Lyon. Es war das perfekte Ende der Fashion Revolution Week 2019!

Die Woche ist vorbei, aber Bag Affair wird seinen Weg fair produzierter Businesstaschen fortsetzen. Unsere Energie war schon immer hoch, aber der Monat April hat unsere Motivation dank diesen Begegnungen noch gesteigert. Wir wissen, dass die Nutzung von Social Media unter dem Hashtag #whomademyclothes im Vergleich zu 2018 statistisch gesehen auf 37% gestiegen ist(SloWeAre).

Dank der kleinen, aber schnellen gemeinsamen Anstrengungen junger Designer sind wir in der Lage, das Paradigma zu ändern und Bewusstsein zu schaffen. Mit dieser Bottom-up-Bewegung haben auch große Medien wie die Vogue im April über „ethische Mode“ informiert – egal, ob es nun „in fashion“ ist oder nicht – wir brauchen alle Akteure, die sich an der Sache beteiligen.

Der Weg zu einer besseren globalen Modebranche ist noch lang – fragen Sie immer wieder nach wer die Kleidern, die Tasche oder die Schuhe gemacht hat. – Bleiben Sie neugierig und schauen Sie hinter die Kulissen!

PS: Wir haben kürzlich in einem Post der Marke Jan‘n June gelesen: ” Date someone who knows what April 24th is about“. Recht haben sie!